Kanusport ist unumstritten ein besonderes Naturerlebnis. Was muss man jedoch beachten und wie muss man sich verhalten, damit er auch zu einem naturverträglichen Erlebnis wird?
Die Verhaltensregeln für die Planung und die Durchführung der Touren und der Veranstaltungen sind einleuchtend, werden jedoch meist schlicht aus fehlendem Bewusstsein für die Thematik außer Acht gelassen. Damit der Wassersport auch in ferner Zukunft ausgeübt werden kann, ist die Sensibilisierung der Kanuten und Kanutinnen sowie Stand-UP-PaddlerInnen von größter Bedeutung.
Eine hervorragende Gelegenheit, um den ersten Schritt Richtung Vereinbarkeit vom Paddeln und Umweltschutz zu machen, bzw. um neue Impulse für die umweltgerechte Vereinsarbeit zu gewinnen, ist definitiv die Teilnahme an einer Schulung. Diese wurde von den interessierten Wassersportbegeisterten ergriffen, die am 30.10.2021 an der 27. DKV-Ökoschulung des Kanu-NRW Bezirks IV in den modernen Räumen des Vereins für Kanusport – Bayer Leverkusen e.V. 1922 teilnahmen.
Die DKV-Regeln für einen naturverträglichen Kanusport wurden uns lebhaft und informativ von Ottmar Hartwig (Umweltbeauftragter Kanu NRW Bezirk IV) dargestellt. Allen Teilnehmenden wurde sofort klar, wie einfach die Einhaltung dieser Regeln ist, ohne im Geringsten auf den Spaß beim Kanusport verzichten zu müssen.
Die Notwendigkeit der Einhaltung wurde noch deutlicher während des Vortrags von Dr. Jan Boomers (biologische Station Mittlere Wupper, Solingen), in dem er spannend die ökologischen Spielregeln für den Bootssport am Beispiel des FFH-Gebietes Wupper erläuterte.
Durch köstliches Mittagessen gestärkt und bestens mit dem Wissen um Belange der Flora und Fauna ausgestattet, unternahmen wir eine Exkursion in die renaturierten Auenbereiche der Dhünn. In praktischen Übungen zur Gewässergüteuntersuchung wurden in Gruppen die Leitfähigkeit des Wassers überprüft sowie die Note für die Gewässerstruktur und das Gewässerumfeld der Dhünn vergeben. Besonders spannend war die Aufgabe, die Lebensbereiche der im und am Wasser lebenden Tiere abzusuchen. Ungeübte unter uns konnten eine Vielzahl an Flohkrebsen, Eintagsfliegenlarven und Köchern der Köcherfliegenlarven ausfindig machen. Dank der geübten Augen und Hände der Profis unter uns konnten wir in der Auffangschale auch eine große Libellenlarve, zwei Groppen und ein Neunauge bewundern. Zurück in den Schulungsräumen tauschten wir beim Kaffee und Kuchen unsere Eindrücke aus und fassten abschließend das erlangte Wissen zusammen.
Das war definitiv ein informationsreicher Tag und eine große Hilfe für die teilnehmenden Kanu- und SUP-Begeisterten, ab nun an den Natursport bewusst im Einklang mit der Natur auszuüben und die Erfahrungen an die Gleichgesinnte weiterzugeben.
Vielen Dank an die Referenten Ottmar Hartwig und Dr. Jan Boomers für die tollen Vorträge. Danke auch an den Gastgeber VKL e. V. und speziell an die Damen, die uns mit Kaffee, Kuchen und kräftigenden Speisen kulinarisch versorgt haben.
Martyna Sagel