22.06.-30.06.2024

1. KKM-Wildwasserwoche in Österreich und Slowenien -
"Smilla" und die sieben Paddler


Mit sieben eifrigen Paddlern und dem Hund „Smilla“ ging es vom 22.06. bis 30.06.2024 nach Kärnten an die Möll zum Wildwasserfahren. „Smilla“ ist eine  junge „noch“ wasserscheue Paddlerhundemischung:  gewieft wie ein Dackel - beharrlich wie ein Terrier - und fast so stark wie ein Schäferhund.  



Unsere Gruppe bestand aus vier erfahrenen Paddlern und drei KollegInnen, die erst seit einem Jahr im Kajak sitzen. Malin, Frieder und Ralph fuhren bereits einen Tag früher über einen kleinen Zwischenstopp nach Scharnitz an die obere Isar. Unsere Paddelstrecke führte uns durch das Karwendelgebirge vom Hinter Autal am oberen Futter Stadl bis nach Scharnitz. Das Paddler-Taxi mit VW-Bus und Anhänger brachte uns durch das Naturschutzgebiet an den Start. Die obere Isar fasziniert immer wieder mit der Farbenvielfalt von klarem, grünlich bis türkisfarbenem Wasser, weißen Kiesbänken, blauem Himmel und grünen Bäumen. Die beiden kurzen Schluchtstrecken verengten die Durchfahrt der Isar und boten uns spritzige Walzen und sprudelnde Kehrwässer von WW II bis III-. Nach einer kulinarischen Stärkung im „Paddler Café“ am Ausstieg ging es dann vorbei an Innsbruck über die Tauernautobahn vorbei an der hochwasserführenden Isel bis nach Obervellach in Kärnten. Dort bezogen wir mit 5 Personen das „Stadl“, eine Holzhütte mit vier Schlafzimmern, Küche, Bad, WC, einem großen Esstisch, Terrasse und Trocknungsmöglichkeiten für das Paddelequipment. Die anderen Kollegen mit „Smilla“ übernachteten im Wohnwagen. Durch die vielen Regenfälle der vorangegangenen Tage führte die Möll Hochwasser mit einem Pegel von anfangs 235 cm.



Wir starteten die Paddeltouren zunächst auf der Möll unterhalb Flattach bis Obervellach um zunächst die weniger erfahrenen Kollegen an die Fließgeschwindigkeit zu gewöhnen. Neben dem Kehrwasserfahren gehörten auch starkes Wuchtwasser mit hohen Wellen, Walzen und leichte Verblockungen zum Programm. Insbesondere die letzten drei Kilometer der Möll (WW II-III) vor dem Kolbnitzer Stausee - auch „Schaukelmöllstrecke“ genannt - am „Kolbnitzer Loch“ vorbei - hat uns viel Spaß gemacht aber auch gefordert. Mit einer kleineren Gruppe befuhren wir noch die obere Möll von Putschall bis Winklern mit einigen Verblockungen und hoher Fließgeschwindigkeit. Große Herausforderungen bot dann die Tour auf der Gail von Biernbaum bis Kötschach-Mauthen. Die Gail durchfließt hier ein schmales Tal und hat viele enge Kurven, Durchfahrten, Verblockungen und spritziges WW II-III.  Ein Ausstieg aus dem Tal ist hier nur an wenigen Stellen und mit viel Aufwand möglich. Zum Abschluss dieser Tour ließen wir es uns nicht nehmen ein Abendessen im „Biker-Treff“ im Gailtal zu genießen und den Tag Revue passieren zu lassen. Gegen 22 Uhr kamen wir dann wieder in Obervellach an.



Ein ganz besonderes Highlight unserer Wildwasserwoche war die Tagestour nach Slowenien. Nach zwei Stunden Anfahrt mit einer kurzen Abkürzung über Italien kamen wir in Bovec an. Auf dem Hinweg machten wir eine kurze Rast an der Flussbrücke mit Aussicht auf die enge, tiefe Schlucht der Koritnica und dem oberhalb stehenden Bunker als Mahnmal. Slowenien war im 1. Weltkrieg Schauplatz dramatischer Kämpfe mit vielen Toten.


In Bovec angekommen kauften wir uns zuerst in der Touristeninformation die Tagestickets für die Befahrung der Soca. Nach dem Versetzen der PKWs starteten wir an der Mündung der Koritnica in die Soca. Türkisfarbenes klares Wasser, weiße Steine, grüne Bäume und Sträucher sowie blauer Himmel und viel Sonne begleiteten und bezauberten uns. Die Strecke bis Czesova bot uns viele kleine Verblockungen, Kehrwässer, an einigen Engstellen ordentlich Tempo. Der zweite Abschnitt von Cezsoca bis Srpenica I besteht aus leichten Kiesbankschwällen und langgezogenen Kurven. Hier hat die Soca oft einen gewundenen Verlauf und führt durch –  von weißem Kiesbett umgebene – Nebenarme, teilweise auch mit plötzlichen Baumhindernissen, die wir aber gut meisterten. Traumhaft war auch das Panorama mit Blick auf die Berge Kanin und Svinjak. Den Abschluss in Bovec boten slowenische Spezialitäten im Restaurant, bevor wir die Rückfahrt antraten und in der Dämmerung wieder in Obervellach ankamen.


 

Am nächsten Tag gab es dann noch einmal eine Tour auf der Möll, auch wieder bis Kolbnitz. Durch den mittleren Wasserstand hatte sich zwar die Höhe der Wellen verringert, dafür forderten die nun sichtbaren Steine uns eine präzise Fahrweise ab. In Kolbnitz angekommen bot uns das dortige „Paddler Café“ erfrischende Getränke zum Abschluss.
Zusätzlich zu den vielen Paddeltouren im Mölltal hatten wir auch viel Spaß an Wanderungen durch die Raggaschlucht, Berggipfeln mit Schnee und am Großglockner, wo die Möll entspringt. Ein tolles Erlebnis war auch das schöne Abendessen beim „Himmelbauer“ auf fast 1.300 m Höhe mit Blick ins Mölltal und auf die Berge. Neben einer gut funktionierenden Küche, mit vielfältigem Frühstück und gelungenen kulinarischen Genüssen, trug auch der abendliche Gesang mit Gitarre bei Kerzenlicht auf unserer Hausterrasse zu einem tollen KKM-Wildwasserurlaub bei.
Vielen Dank an Malin, Ulrike, Ilona, Tina, Frieder und Andreas für das Gelingen dieser schönen Wildwasserwoche.
Österreich und Slowenien – wir kommen wieder!
Ralph Wiegand




 
 
 
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